Intellectualitas: die größten Arschlöcher sind die sogenannten Intellektuellen

Oft habe ich bereits davon geschrieben: Ich empfinde die Atmosphäre in den geisteswissenschaftlichen Instituten der Universität Marburg (kurz: PhilFak) angenehmer als in den mathematischen Fachbereichen wie der Informatik.
Doch ist mir schleierhaft, wie man länger als zwei Stunden pro Tag in den Gebäuden der Marburger Wilhelm-Röpke-Straße zubringen kann ohne vollends durchzudrehen. Die Menschen sehen oft erschreckend gleich aus, auch sie lassen sich häufig anhand ihrer Kleidung und Frisur dem Institut zuordenen, ein Vorurteil, das dem gemeinen als BWLer zu erkennenden Wirtschaftsstudenten schon lange anhängt.

Viel fataler kommen mir allerdings Vorlesungen des Fachbereichs (in meinem Fall: Medienwissenschaften) vor. In den Seminaren nie so wahrgenommen ist das Gesabber (hier:) des Dozenten. Neben einer Menge interessanter geschichtlicher Fakten werden Deutungsversuche bar jeglicher Vernunft unternommen:

Blatt
Fotografiert von Doreen Fräßdorf

Am Montag ging es um die Entwicklung der Telegraphie, der erste T.-Automat bestand unter anderem aus einer leeren Staffelei und wurde von Morse gebaut, der zu dieser Zeit als Maler seinen Lebensunterhalt verdiente. Soweit die Fakten. Dann:

Man kann die Verwendung eines leeren Bilderrahmens bei der Konstruktion der Maschine auch als Zeichen der gescheiterten Maler-Laufbahn Morses interpretieren.

Meines Erachtens naheliegender: Was liegt in den Räumen eines Erfinders wohl herum, der seinen Lebensunterhalt mit Malerei verdient, was er für die Konstruktion einer Erfindung verwenden könnte?

Ich jedenfalls bin froh, in den Naturwissenschaften mit etwas Greifbarem (in Form von Formeln oder Algorithmen) zu arbeiten und nicht versuchen zu müssen, zwei Stunden über den Fall eines Blattes zu schwadronieren (wie mir von Christian aus einer Philosophievorlesung berichtet wurde).

Die Überschrift ist ein Zitat Thomas Bernhards von der Webseite Ausloeschung.de.

nowhere to hide

In der ersten Woche des Semesters fallen ab und zu die Veranstaltungen mehr oder weniger unangekündigt aus. So kommt es, dass ich in der sprichwörtlich letzten Sekunde schwitzend den Bus erreicht habe, um im Computerraum der Informatik die Zeit bis zur letzten Vorlesung zu überbrücken.

Gestern abend kam Andi noch einmal kurz vorbei, wir redeten über Filme und ich legte ihm Herr Lehmann ans Herz. Aus seiner Bitte, die ersten 10 Minuten zu schauen und so einen ersten Eindruck gewinnen zu können, wurde eine fast zweistündige Vorführung. Andi verließ mich mit den Worten „Ich muss ihn mir aber trotzdem noch einmal ausleihen!“.

Von hier habe ich einen schönen Blick auf die ersten Rechnerreihen, auf die Menschen, die gegeneinander Tetris spielen und auf die hässliche und doch irgendwie gemütliche Athmosphäre unseres Rechnerpools auf den Lahnbergen.

Dienstag morgens habe ich für die nächsten vierzehn Wochen ein Seminar, in dem sich alles um Computerspiele dreht. Wundersamerweise wird dieses Seminar nicht vom Fachbereich Informatik angeboten, sondern steht im Lehrplan meines Nebenfaches Medienwissenschaften. Um am Seminar teilnehmen zu dürfen, wird die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe erwartet. Meine trägt den Titel „Gewalt“. Obwohl dies die klischeebehaftetste Gruppe sein dürfte, haben sich nur wenige mehr als für die übrigen Gruppen gemeldet. Ich erliege vielleicht dem Optimismus wenn ich glaube, hier brauchbare Infos ins Plenum zu geben und so die Diskussion um mit Computerspielen zusammenhängender Gewalt ein wenig mitgestalten zu können.
Leider fällt eine weitere Vorlesung dieses Semester aus, die genau in die Richtung gegangen wäre, die mir als eine der interessantesten in der Informatik erscheint: Die Form der Kommunikationsgesellschaft.

Rechtzeitig zu Ostern aus dem Urlaub zurück

Die einwöchige Auszeit hat die Energiereserven wieder aufgefrischt, dafür blieb die mitgenommene Arbeit entgegen aller Vorsätze liegen. Als wir am Mittwoch vergangener Woche Marburg verließen, war meine Motivation völlig verflogen, die Batterie leer, wie man sagt. Ich konnte mich nur schwer an zu erledigende Dinge setzen, viele packte ich in meine Tasche und in den Kofferaum des Autos, das uns drei (auch Leo war dabei) für eine Woche weit weg von zu Hause und in die Nähe Berlins brachte.
Dort trafen wir Jens am Samstag und Georg vorgestern. Beides waren schöne Tage, die restlichen verbrachten wir zwischen Feldern und Flüssen, mit Hunden an der Elbe oder einfach im Bett und unterwegs. Die letzten Wochen der vorlesungsfreien Zeit sind indessen verplant. Das Liegengebliebende muss diese Woche erledigt werden, in der nächsten arbeiten Doreen und ich auf einem Kongress in Aachen: Sie wird Fotos machen, ich werde in der „Medienannahme“ eingesetzt. Arbeitszeiten: 7 – 18 Uhr. Das Rahmenprogramm wird daher nicht so üppig wie erhofft ausfallen. Die letzten acht Tage raunen in mein Ohr: Nimm keine Arbeit mit.

C&A

Zu Hause finde ich eine eMail eines amerikanischen Professors in meinem Postfach. Er entpuppt sich als Autor eines Papers, was Christoph und ich für die Seminararbeit bearbeitet haben. Er hat unsere Präsentation über Google gefunden und bietet mir nun weitere Unterlagen und wissenschaftliche Arbeiten, die sich der verwendeten Arbeit anschließen an.
Er schrieb zuerst an die in der Präsentation angegebene eMail-Adresse, die es aus zwei Gründen nicht gibt: Wir haben nie Reaktionen außerhalb unserer Seminargruppe erwartet. Und wir haben vergessen, die Adresse einzurichten.

Bates Motel

Heute das letzte Mal Spanisch. Ein bisschen Schwermut lag schon in der Stimme, obwohl er den Großteil des Kurses im nächsten Semester wiedersehen wird. Ob ich dabei bin, habe ich noch nicht entschieden und er lachte bei den Worten „Aversie gegen Sprache“. Ich weiß selbst nicht, ob ich sie bereits überwunden habe, ihm gegenüber verneinte ich und bedankte mich für seine Mühe. Er empfahl, jetzt unbedingt weiter zu machen, und sagte Lebewohl mit den Worten „vielleicht in Spanien oder Lateinamerika“. Jener, der die Hoffnung nie aufgibt.

Sie sind irgendwie alle extrem, jene, die mich in der Uni umgeben. Freaks mit unterschiedlichen Basen. Eine nette Gesellschaft – selbstredend – dennoch unheimlich und manchmal bin ich froh, die Tür hinter mir schließen zu können. Nun frage ich mich, ob ich in der Viererkette das gesuchte, nicht passende Wort bin. Lautet die Antwort Ja, wäre das fatal und beruhigend. Falls nein, wäre das beruhigend und fatal. Und trotzdem oder gerade deswegen muss sich wer ändern:
Ich
Nur passt das zur Zeit nicht in den Plan.

Quetzaltenango

Was ist denn los?
Man sollte von Universitätsstudenten doch eine korrekte Orthographie erwarten können, meine ich zumindest. Tatsächlich waren heute auf den Folien zweier Vorträge (immerhin 50%) zahlreiche gravierende Rechtschreibfehler. Ich bin der letzte, der sich über vergessene Buchstaben und deren Dreher in eMails oder Blog-Einträgen aufregt. Allerdings ist eine Präsentation im Lehrbetrieb doch etwas anderes und man könnte sie schließlich bei eigener Unsicherheit vom Freund oder der Freundin gegenlesen lassen.
Trotz allem gab es heute recht interessante Vorträge von „Journaling File Systems“ bis hin zu „Autonomic Computing“. Die Messlatte hängt, morgen in einer Woche präsentieren wir „Energy Awareness“. Bis dahin stelle ich die Folien und hoffentlich die komplette Ausarbeitung auf meine Webseite.

In einer Stunde geht ein Dia-Vortrag in der VHS los, in der unser Spanisch-Lehrer seine Heimat Guatemala vorstellt. Die zugeführten Mengen Koffein sollten mich über den Abend retten.

Der Feind in meinem Bett

Jetzt doch eine Nachricht aus dem Bett. ich übe mich in Ignoranz gegenüber der müffelnden Tastatur und habe meinen Teil der Seminararbeit (abgesehen von Kleinigkeiten) in trockenen Tüchern.
Das sich mir stellende Problem ist das Fehlen des Programms Keynote. Zwei Möglichkeiten bieten sich an: Ich suche mir in den nicht gerade zahlreichen, mir bekannten Apple-Benutzern jemanden, der mir Keynote ausleihen kann oder ich kaufe mir das brandneue iWork 05, obwohl ich keinen eigenen Mac besitze. Für die letzte Methode spricht das ebenso neue Keynote 2, dagegen (abgesehen vom schon Genannten) die lange Lieferzeit, so dass Keynote erst kurz vor der Präsentation – wenn überhaupt – hier aufschlägt. Nein, diese Alternative scheidet aus.

Gestern gab es eine Open-Air-Kino-Veranstaltung auf dem Marktplatz. Ab 20 Uhr lief in stilvoller Glühweinhüttenathmosphäre „Die Feuerzangenbowle“, vorher „Emil und die Detektive“. Es war bitterkalt und den Kindern (hoffentlich) die Möglichkeit genommen, sich mit Glühwein zu wärmen. Selbst wenn ich Zeit gehabt hätte, wäre ich wohl in der warmen Stube geblieben. Dabei ist es Jahre her, dass ich den Film mit Heinz Rühmann gesehen habe. Ich kann mich nicht einmal ansatzweise an die Handlung erinnern. Nur der Pfeiffer – mit drei f – ist mir im Gedächtnis.

Morgen findet die Oberbürgermeisterwahl Marburgs statt. Ich bin nächste Woche zu einer Veranstaltung des Open-Source Referats des AStA Marburg eingeladen. Die Möglichkeit eines Vortrags bietet sich hier ständig und vielleicht werde ich mich im nächsten Semester in der ein oder anderen Weise einbringen.

Home is where your Stereoanlage is

Die aktuelle CD von Ian Brown, Solarized, ist gigantisch. Als wir ihn auf einem Festival sahen vor zwei oder drei Jahren, war ich skeptisch. Zu britisch angehaucht ist mir Haldern Pop, als dass ich vor dem nächsten (mir unbekannten) Künstler keine Angst haben müsste. Aber Ian Brown fand ich damals schon toll, nur wusste ich nie, ob das an seiner Bühnenperformance lag oder an der Musik selbst.
Dudajim (von Tom Liwa) ist ebenfalls toll und wo wir gerade im Hebraischen (siehe hier) sind, kurz die Anmerkung:

Der Titel „Dudajim“ ist ein hebräisches Wort und bedeutet einerseits Alraune und im übertragenen Sinne „doppelte Liebe'“ und gemeint ist die Einheit aus personeller und universeller Liebe.

Und natürlich möchte ich jedem diese Platte empfehlen, der im Dezember nicht im Café Trauma war. Die anderen kaufen sie sowieso.

In der Vorlesung über Rechnernetze haben wir eine Schweigeminute (12 Uhr) eingelegt, um anschließend einen kurzen Ausflug (da wir gerade bei Übertragungstechniken waren) in den Amateurfunk zu machen. Wieder waren wohl einige Amateurfunker für „tausende von Menschen“ der einzige Kontakt zur Außenwelt.
Solch verhältnismäßig primitive Technik sei manchmal ausreichend, man müsse nicht unbedingt „bekloppte Videos über das Netz schicken“ und ich erinnere mich an die Bilder dutzender Leichen auf N24. Die Achtung vor privaten Fernsehanstalten habe ich schon Jahre zuvor verloren.

Wenn der Postmann zweimal klingelt

Ich sitze gerade auf der Arbeit und während Windows sein neues Stripe-Set brechend langsam formatiert, bleiben mir ein paar Minuten, um mich einem Eintrag zu widmen. Das Wetter ist mittlerweile so trostlos, dass die Angst vor den Tagen „zwischen den Jahren“ nicht ganz unbegründet scheint. Die Tage werden auch angeblich wieder länger, sehe ich durch das Fenster erblicke ich tiefste Nacht, mit hoher Wahrscheinlichkeit Regen und Kälte. Viel unsympathischer kann das Wetter wahrlich nicht sein.

Meine „decibel audio“ T-Shirts sind mittlerweile eingetroffen, das Päckchen aus den USA hat fünf Wochen gebraucht und kostete 13,78 € Zollgebühr. Sagte mir der Postbote, der mich in der Minute zuvor aus der Dusche geholt hat und während ich zitternd in der Haustür stand, bekleidet mit einem Handtuch, versuchte er sich in Freundlichkeit: „Mein Mitleid hält sich in Grenzen.“ Dem folgte ein Nachmittag auf Deutschlands Autobahnen (Marburg – Magdeburg – Marburg) und zehn Minuten, nachdem ich zu Hause war, müde und bereits bettfertig, klingelte es wieder. Der Abend mit Doreen, Florian, Steffen und Markus war dennoch schön.

Gestern war Doreen da, wir schauten den zweiten Teil vom „Exorzisten“, heute abend vielleicht den dritten. Vorher, also nachher, Seminararbeit. Morgen möchte ich sie fertig haben. Energy Awareness.

Wir haben die Musik

Wieder einmal fing alles an mit diesem Klopfen an der Tür,
das selten Gutes verspricht aber Geschichten garantiert
Es war mitten in der Nacht und draußen stand eine Frau,
drei Meter groß und schüchtern, traurig und grau
Sie sagte „Du kennst mich nicht – doch ich kenn Deine Lieder,
hab sie alle gehört und Du erzählst immer wieder,
daß niemand wirklich allein ist & daß Du mich verstehst
und jetzt bin ich hier und hoff‘ ich muß nicht gleich wieder gehn!
Ich bin zu groß – ich paß nicht in meine Familie
und kann nicht aufhören, sie zu hassen nur weil sie mich nicht lieben
Auch Freunde mit denen ich reden könnte hab ich keine
und wenn ich ehrlich bin: am liebsten würd‘ ich bei Dir bleiben!“
Nicht aus Prinzip, sondern weil ich sie irgendwie mochte
sagte ich erst „bück Dich und komm rein!“ und dann, was ich wirklich dachte
„Du wirst ziemlich bald merken, ich bin nur ein Idiot von vielen
UND ich werd mich immer klein neben Dir fühlen!“
darauf sie: „bei uns ist das egal denn wir haben die Musik!“
Langer Rede kurzer Sinn: sie zog bei mir ein
und sie HAT es gemerkt und ich FÜHLTE mich klein,
was uns nicht hinderte, erst Freunde, dann Geliebte zu werden
und alles weitere vorerst unter den Tisch zu kehren
Wenn wir Sex hatten, dann war sie das Meer
und mal als Wal, mal als Nußschale trieb ich auf ihr umher
Sie kam wie die Brandung und spülte mich an Land,
wo ich mich in ihren langen, starken Armen wiederfand
Die Tage vergingen, dann sah ich sie nach ein paar Wochen
immer häufiger verloren in ihrem Frühstück stochern
Ich wußte, es wird nicht mehr lange dauern bis sie geht
wenn ihr die Zerrissenheit schon so auf die Stirn geschrieben steht
dann eines Morgens sagte sie „ich hab was zu erledigen,
genauer jemanden – um mich von einem ewigen
Schmerz ein für alle mal und für immer zu befreien
doch versprich mir vorher eins: Du wirst mir verzeihn…“
Ich sagte „geh Du nur und erschieß Deine Eltern
aber laß Dich nicht erwischen, paß gut auf Dich auf denn:
groß wie Du bist wird es Dir schwerfallen keine Spuren zu hinterlassen
also vergiß um Himmels Willen nicht das Denken über’s Hassen
und mach Dir um mich keine Sorgen – ich hab ja die Musik!“
Das Licht am Ende des Tunnels ist kein Licht
Es ist nur ein Spiegel und darin spiegeln sich
unsere Suchscheinwerfer – doch wenn wir uns entfernen
sehen wir uns nie ins Gesicht und können auch nicht lernen
wer die sind, die in unserer Haut stecken
weil wir immer nur in allem das andere entdecken
Wir lieben solche Theorien UND
wir tun alles was wir tun aus irgendeinem Grund
Sie ging aus dem Haus mit ihrem Seesack auf dem Rücken
Unten an der Tür sah ich sie sich zum letzten mal bücken
Sie ist nie wiedergekommen doch ich weiß, sie ist da draußen
und sie ist in meinem Herzen: sie ist innen und außen
Ich setzte mich hin und, wie es so meine Art ist,
tat ich genau das, was Du von mir erwartest:
Ich begann damit, ihr Leuchten im Dunkeln zu beschreiben
und es mir in achtundvierzig Versen einzuverleiben
Nein: niemand ist allein! Und wir haben die Musik…

Tom Liwa – Wir haben die Musik


Ich habe heute ein Lied gefunden. Es ist das erste Lied der vierten Seite von der neuen „The Streets“-Doppel-LP „A grand don’t come for free“. Es gibt natürlich nur sehr wenige Lieder, die man auf seiner eigenen Beerdigung wissen möchte. Aber mit diesem Lied – „DRY YOUR EYES“ – soll alles beginnen.
Und natürlich wäre es das erste Lied, das ich spielen würde, sollte ich einmal auf einer Beerdigung auflegen müssen. Das malte ich mir heute im Geiste aus, ans Bücherregal gelehnt, mit den Tränen kämpfend. Bis dahin wird es mindestens auf jedem meiner traurigen Mixtapes zu finden sein.

Ganz unpassend dreht sich gerade „Origin Vol. 1“ auf dem Plattenteller: „Bigtime“. Hochzeitsbedingt fiel die Festivalsaison 2004 nicht so aus, wie ich es mir vorstellte. Aber „The Soundtrack of our Lives“ waren auf dem Haldern. Und ich. Und dieses Lied. Ich würde es im Club spielen, neben dem „Fit but you know it“ vom oben bereits erwähnten Streets-Album.

Heute abend um 20 Uhr fand eine Vorlesung zum Thema Kryptographie statt, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Gelesen von einem mir bekannten und gemochten Dozenten. Es gab wenig Neues, da die Vorlesung auf 90 Minuten angesetzt und die Mathematik fast vollständig ausgeklammert wurde, um nicht nur Studenten den Zugang zu gewähren. Das hochinteressante Thema der Quantenkryptographie wurde als letztes in sieben Minuten grob umrissen. Naturgemäß kann man da nur grundlegendste Prinzipien erklären, die technische Realisation bleibt unangetastet im Dunkeln. Der Rest war bekannt aus den sehr empfehlenswerten Büchern von Simon Singh (insbesondere „Geheime Botschaften“, „Fermats letzter Satz“ ist ebenfalls sehr lesenswert), aber eine Auffrischung des Wissens tat gut – die Veranstaltung war alles andere als langweilig und für diese Uhrzeit sehr gut besucht. Erstaunlicherweise kaum von meinen Kommilitonen.

Das gestern abend stattfindende Late-Night-Lesen hat auch wieder sehr viel Spaß gemacht, die Band „Hotel Stern“ war toll, die Geschichten zum Großteil ebenfalls und die dort getroffenen Menschen nett.
Ich fürchte, ich stelle für andere den Fuß in die Tür und werde irgendwann an Unterkühlung sterben.

Die letzten Nächte geben vermutlich umfassend über meinen momentanen Zustand Bericht. Nach der Dokumentation gestern lief heute Nacht ein Psycho-Schocker im Kopfkino. Aber ich hätte den Kater für seine Würgegeräusche töten können, blieb doch so der Schluss unbekannt. Und spannend war’s; leider alles, was ich mir behalten habe. Irgendwann später kassierte ich wüste Beschimpfungen von Dennis, seine körperliche Verfassung ist nur die Quittung für Gewesenes. Christian sitzt ebenfalls lädiert zu Hause, niedergestreckt vom yearly Hexenschuss.

Der Weihnachtsmann lacht sich ins Fäustchen, aber in 15 Tagen fällt er erfroren vom Schlitten.
Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

Life is like a box of chocolates

Ich komme gerade aus dem Sprachenzentrum der Uni. Mein Vorhaben, Spanisch zu lernen, hat sich in beeindruckendster Weise zerschlagen. Nicht nur, dass sämtliche Kurse bestenfalls vierfach belegt sind, auch der Fachbereich Informatik legt mit erstaunlicher Präzision seine Übungstermine.
Dafür geht es mir wieder besser. Bettruhe und Tee gestern scheinen also das richtige Rezept gegen Erkältungen aller Art. Nebenbei habe ich mich über vegetarische Ernährung schlaugelesen. Ich stolperte über eine Einstufungstabelle: Puddingvegetarier. Aber – zur Verteidigung – seit geraumer Zeit auf dem Weg zum Ovo-Lakto-Vegetarier.