Mein Therapeut und ich haben die Schuldigen erkannt

Als wir Leo abholten, stellte der Besitzer unser zukünftiges Haustier als Kommentier-Kater vor. Leo hat zu allem eine Meinung: „ich gehe auf Toilette“, „ich war auf Toilette“. Wenn er etwas nicht mag, wird geschrien, wenn er Hunger hat, wird lauter geschrien, wenn ich heimkomme, begrüßt er mich durchs Treppenhaus. Ja, er singt sogar mit Bob Dylan.
Und wenn ich ihn drücke, quittiert er das mit einem wohligen Schrei. Diese Art von Quittungston kommt freiwillig und klingt anders als die erzwungene, die man mit etwas mehr Kraftaufwand einfordern kann.

So stand ich eben in der Dusche und dachte über Quittungstöne nach. Die Standardpiepser bei meinem Handy habe ich abgeschaltet, das Knacken der Tasten gibt mir aber akustische als auch mechanische Rückmeldung. Auch das bei Tastaturen mechanisch bedingte Klacken lässt den Autor nicht im Ungewissen, auf den Sound beim Drücken eines Menüpunktes im Computer kann man getrost verzichten, liefert doch die Maustaste genügend Information. Apple hat in seine neueste Maus einen Piezo-Lautsprecher integriert, der bei Tastendruck das altbekannte Geräusch wiedergibt, weil das neue Modell berührungssensitiv und nicht mechanisch arbeitet.

Dass Rückmeldungen positiv aufgenommen werden, ist lange bekannt und die Idee hinter Sound-Design. Nicht nur bei Oberklasselimousinen stehen mannstarke Teams bereit, die nichts anderes tun, als das Zufallen der Tür mit der richtigen Akustik auszustatten. Das Schließen des Kofferraums soll auf keinen Fall blechern sondern wertig und schwer klingen, bekannter sind die Lautsprecher in neueren Autos, die bei Blinkerbetätigung die Schaltgeräusche des Relais aus alten Tagen ersetzen.

Auch das Design einer Betriebssystemoberfläche bietet Platz für Goodies. Immer wenn wir das Thema streifen, erzählt Knut begeistert vom Anmeldefenster bei Mac OS X, dass bei einem falschen Passwort mit dem Kopf schütteln (sofern das ein Fenster tun kann). Auch diese Form der Rückmeldung bedient eine altbekannte Situation: das Bild des verneinend kopfschüttelnden Gegenüber.

Die Grundlage für den Lautsprecher in der Maus waren Tests mit Computeranwendern. Wer einmal auf einem Rechner mit Folientastatur oder einem alten MSX-Rechner mit Gummitasten schrieb, weiß wovon ich spreche. Oft schaut man seiner Hifi-Fernbedienung nach, um sicherzugehen.

Den letzten Quittungston des Abends gibt die auf meinem Kopfkissen schlafende Katze, wenn ich ihr verdeutliche, wo mein Kopf schläft.

One more thing…

Heute findet in San Jose im California Theatre der Apple Special Event statt. Ab 19 Uhr MESZ geht es hier los, bei mir laufen zur Zeit vier Live-Ticker und eine Live-Übertragung von Mac-TV zusammen.
Ich bin ähnlich aufgeregt wie Anfang des Jahres, als die neuen Powerbooks vorgestellt wurden.

One more thing...

Bis eben habe ich das Buch über Kommunikationsformen im Internet gelesen und bin auf einen „Lebenszyklus einer Mailingliste“ gestoßen. Die angegebene URL stimmte zwar nach acht Jahren nicht mehr, der Zyklus findet sich aber hier und ist nach wie vor anwendbar auf alle Listen und Diskussionsplattformen wie heise online oder MacUser.de. ;)

Entkoppelte Blogs

Als ich vor mehr als einem Jahr das LiveJournal verließ, hatte ich zwei Möglichkeiten. Die erste bestand darin, eine eigene Blog-Software zu schreiben. Ich kam nie über eine rudimentäre Version des Scripts heraus, denn schon nach zwei Tagen entschied ich mich zugunsten einer etablierten Software gegen die Weiterentwicklung des eigenen Systems. Warum sollte ich das Rad neu erfinden, wenn bereits mehrere leistungsfähigere Systeme auf dem Markt sind.
Seitdem vertraue ich auf WordPress und befinde ich damit in guter Gesellschaft. Mit der Popularität kam aber der Spam, die Arbeit, die einem das System von LiveJournal abnahm, musste man nun selbst erledigen: Das Installieren eines brauchbaren Spam-Filters. Darüber hinaus ist es Pflicht, die verwendete Software auf dem aktuellsten Stand zu halten. Gerade xmlrpc (s.u.) hatte in den früheren Versionen mit Sicherheitslücken zu kämpfen.

Stand vor einiger Zeit die Software im Mittelpunkt, verlagert sich die Blog-Verwaltung immer weitere auf externe Tools. So ist mein Blog zwar auch unter der Adresse http://blog.fallenbeck.com erreichbar, sollte aber bitte entweder per RSS oder auf meiner Hauptseite http://www.fallenbeck.com gelesen werden. Es sieht einfach besser aus. ;)

RSS
Dank der Freundesliste des LiveJournals hatte man seine bevorzugten Blogs immer im Blick, mit der Installation einer eigenen Blog-Software hielt auch die Heterogenität Einzug. Um nicht jeden Blog einzeln besuchen zu müssen, kann man auf webbasierte Sammeldienste – RSS-Feeds werden „eingesammelt“, aufbereitet und auf einer einzigen Webseite veröffentlicht – oder sogenannte News-Reader zurückgreifen, die bei Aktualisierung einzelner Blogs Alarm schlagen und Einträge (oder Anrisstexte) direkt darstellen.
RSS-Feeds sind bereits bei zahlreichen Zeitungen und News-Portalen zu finden, so dass man seinen News-Reader auch zum Nachrichtenkonsum einsetzen kann.
Mittlerweile bietet auch LiveJournal an, einzelne Journale als RSS-Feed zu exportieren, dies gelingt sogar mit geschützten Einträgen, wenn man selbst einen Account bei LiveJournal besitzt und auf der Freundesliste des betreffenden Bloggers ist. Genauso kann man externe RSS-Feeds anlegen und sich auf seiner Freundesliste anzeigen lassen.

Blog-Clients
ectoSeit kurzem aktualisiere ich meinen Blog nicht mehr über die Webseite, sondern setze einen externen Editor ein, einen Blog-Client. Dieser gestattet mir das Erstellen von Einträgen auch ohne Netzzugang, bietet vielerlei Annehmlichkeiten und einen WYSIWYAG-Editor, nur selten muss ich mich noch durch HTML-Tags quälen. Für das bequeme Editieren und die Offline-Verwaltung meiner Einträge (in mehreren Blogs) verwende ich Ecto, einen für Windows und Mac OS X erhältlichen Client.
Weiterlesen

Entschuldigung!

Dieser Eintrag ist der erste meines Blogs, der nicht mehr auf der Webkommune gehostet wird. Nachdem eben der Webserver wieder sponn, was den vierten Ausfall innerhalb der letzten 24 Stunden bedeutet, bin ich mit dem Blog auf den Server unter meinem Bett umgezogen.
Dies ist eine provisorische Lösung, ein weiterer Umzug steht in den nächsten Wochen bevor. Naturgemäß ist mein Heimrechner nicht so schnell angebunden wie der alte Server, doch sollte dies beim Lesen des Blogs nicht auffallen (die Seiten werden beim Laden komprimiert). Eine langsame Verbindung ist besser als gar keine.

Wer sich für die Hardware des Servers interessiert, der klicke hier.
Die Anbindung erfolg über einen T-DSL 6000-Anschluss, ich kann Daten mit maximal 72 KB/s ausliefern.
Als Mailserver fungiert weiterhin die Webkommune.

Im Moment liefert der Feed noch den alten Blog, im Laufe der Nacht sollten die Nameserver entsprechend aktualisiert sein, dass sämtliche Daten von hier kommen.
Sprich: Taucht dieser Eintrag in deinem News-Reader auf, liest du den aktuellen Feed.

Am Anfang war das Wort

Als Begleitung von Doreen gelangte ich heute in die Redaktionsräume der hiesigen Zeitung, der Oberhessischen Presse Marburg. Sie hatte einen Gesprächstermin, da sie als freie Mitarbeiterin für diese Zeitung arbeiten möchte.

Sie begleitend fand ich mich ebenfalls im Büro des Ressortleiters beim Gespräch – und das klang so interessant, dass ich ebenfalls Interesse an einer solchen Tätigkeit verlauten ließ, er meine Daten aufnahm und wir nun gemeinsam auf die angekündigten zwei bis drei Termine für die Probeartikel warten.
Zur Sprache gekommen ist auch das Salair, welches keinen großen Posten in meinem monatlichen Haushalt ausmachen dürfte. Aber ich habe etwas Abwechslungsreiches zu tun und muss die Frage, ob ich bereits für eine Zeitung gearbeitet hätte, nie wieder verneinen.

Bezüglich der Webkommune-Probleme habe ich den heute morgen veröffentlichten Artikel zurückgezogen. Ich werde mit meinen Domains auf unserem dedizierten Server bleiben, neige ich doch zu Schnellschüssen, wenn ich mich die halbe Nacht über den wiederholten Zusammenbruch des Mail-Systems ärgerte. Und das zu einem solch ungünstigen Zeitpunkt wie gestern abend.

Podcasting

PodcastingMit dem Erscheinen von iTunes 4.9 und den überarbeiteten iPod-Modellen (die Webseiten wurden noch nicht aktualisiert) hat Apple heute den neuen Trend Podcasting in den Mittelpunkt gestellt.
Den RSS-Feeds ähnelnd, lassen sich diese Podcasts abonnieren und kommen als MP3-Datei ins Haus, die man dann auf seinen mobilen MP3-Player spielen oder direkt hören kann. Die deutsche Podcasting-Szene ist noch recht übersichtlich, es gibt erst drei Grundgerüste, wie Beiträge aufgebaut sind:

WordPress bietet die Möglichkeit, solche Podcasts zu propagieren, doch in Ermangelung eines Mikrofons und verwertbarer Ideen – denn reizen würde mich lediglich die zweite Form des Angebots, das rechtlich gesehen Probleme bereitet, sobald man seine Lieblingsstücke als Podcast anbietet – bleibt es Vorerst bei der Textform allein.

Doreen

WWDC2005: Yes, it’s true!

Mac OS X on Intel
Copyright 2005 by Apple, weitere Screenshots bei Flickr.

Ich habe in Gesprächen ab und zu erwähnt, dass ich die Pentium-M-Architektur von Intel für die leistungsfähigere halte. Dass die PowerPC-Architektur aber die „hübschere“ ist, bestätigte ich ebenso.
Nun wird Apple nächstes Jahr damit beginnen, statt IBM-Prozessoren Intel-CPUs in ihre Computer zu bauen. Auf der heutigen WWDC-Keynote lief die Präsentation bereits auf einem Intel-Mac, eine Intel-Ausgabe vom Betriebssystem OS X 10.4.1 gibt es ebenfalls schon. Man habe „für den Fall der Fälle“ bereits alle Programme parallel für beide Plattformen entwickelt.
Die zuerst aufkeimende Frage, ob das Apple-Betriebssystem auch auf „normalen“ Intel-Computern laufen wird, hat Jobs verneint. Ich habe die Gerüchte im Vorfeld der Konferenz nicht glauben können, denn würde Apple komplett auf eine Intel-Plattform wechseln, könnte die Hardware aus Cupertino wie Blei in den Regalen liegen. Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass nur die CPUs von Intel stammen und Apple die Mainboards selbst herstellt, auch der Grund, warum OS X weiterhin nur auf von Apple gefertigten Computern laufen soll und heute lediglich Intel-Prozessoren erwähnt wurden.

Ich fühle mich ein bisschen komisch, auch weil der Schritt ein recht großer ist. Obwohl der Portierungsaufwand heute abend heruntergespielt wurde (Mathematica 5 sei in nur 2 Stunden portiert worden, es mussten 20 Zeilen Code abgeändert werden), ist dies eine signifikante Veränderung. Zwar sollen beide Plattformen gleichwertig behandelt werden, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die PowerPC-Architektur die aussterbende ist. Programme für diese Architektur werden auf Intel-basierten Macs mit Hilfe der Emulatorschicht „Rosetta“ ausgeführt werden, heute abend gelang dies bereits unter anderem mit Photoshop CS 2. Adobe hat angekündigt, die erste Firma sein zu wollen, die ihre gesamte Produktpalette für Intel-OS X anpasst.

Im Laufe des Jahres 2006 werden die ersten Macintoshs mit Intel-CPUs ausgeliefert werden, im Jahre 2007 sollen bereits alle Modelle mit den neuen Prozessoren arbeiten. Es könnte sein, dass es niemals ein Powerbook G5 geben wird, da Intel die Dual-Core Mobilprozessoren zu Beginn des nächsten Jahres einführen möchte. Obwohl heute davon ausgegangen wird, dass der Mac Mini der erste Mac mit Intel-Prozessor sein wird, wäre gerade ein sehr leistungsfähiger Prozessor in den mobilen Top-Modellen von Apple ein Killerargument; es gibt bisher nicht einmal in den Desktop-Modellen eine Dual-Core-Variante des G5. Dass Apple Anfang des Jahres ein Powerbook G5 als die Mutter aller Hitzeprobleme bezeichnete und sich Jon Rubinstein im Interview zu diesem Thema sehr bedeckt hielt, spricht auch gegen die Einführung dieses Prozessors in die mobilen Rechner.

Und doch: Irgendwie ist man enttäuscht und weiß gar nicht so recht warum.

Viele Pixel, wenig Mut

Ich habe gerade im Rahmen meiner Seminararbeit in alten Beiträgen über Notebooks geschmökert und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen:

Zu den technischen Highlights zählen primär die neuen großen Displays. Galt auf der CeBIT im Vorjahr noch die 10,4″-Grenze, hat man heute die Qual der Wahl zwischen Notebooks mit 11,3″, 11,8″ oder sogar 12,1″. […] Die besseren unter den Notebooks warten heute schon standardmäßig mit 800 x 600 Bildpunkten auf. Auch der Traum von 1024 x 768 Pixeln ist bereits Realität. […] Das könnte der Trend bei den CPUs bestätigen: Die notebook-optimierte Pentium- Baureihe wird wahrscheinlich bei 150 MHz Takt enden. Anfang nächsten Jahres folgen dann bereits die ersten Low-Power-Pentium-Pro-Typen.

(aus „Viele Pixel, wenig Mut“, c’t, 5/96, Seite 56ff).
Dieser Artikel ist nunmehr neun Jahre alt und inhaltlich nicht spektakulär, nahm die Entwicklung doch einen erwarteten Verlauf. Pentium Pro-basierte Notebooks sind mir bis heute nicht bekannt, erst dessen Nachfolger Pentium II schaffte es in die mobilen Rechner.
Tatsächlich gibt es aber Notebooks wie das Bullfrog Dual von Tadpole, die ganze Server ersetzen können und bei Usern einschlägiger Foren Tim-Tayloreskte Gefühle wecken:

17.11.2004 20:41
Er ist gefunden, der verdiente Träger des Titels „Männlichste Hardware auf Lebenszeit“:
Tadpole Bullfrog Dual – 10 Kg pure Männlichkeit. Das 10cm dicke „Notebook“ beherbergt 2 UltraSPARC IIIi Prozessoren, einen full-size 64-Bit-PCI-Slot, 16 GB RAM, was sollte man(n) noch mehr in seinem Notebook wollen?
Wenn auch Sie mal wieder ein paar dumme Emporkömmlinge mit purer Rechenleistung an die Wand klatschen wollen und etwa 60.000 Euro übrig haben, dann kaufen sie sich dieses Prachtstück!
Sie werden es nicht bereuen.