Since I left my hometown

Der neue Außenspiegel für fast 130 Euro verrichtet seinen Dienst klaglos, auf dem Heimweg vom Autostellplatz lässt ein alter Mann seinen Darmwinden freien Lauf und als ich später Doreen davon erzähle, kommen wir auf David Hasselhoff zu sprechen.

Wir singen den halben Nachmittag „Looking for Freedom“ beim Kochen, beim Lesen, beim Arbeiten und stellen fest, dass ich in der sechsten oder siebten Klasse gewesen sein muss, als ich dieses Lied unbedingt auf CD haben wollte und die Nachfolge-LP zu Weihnachten bekam, die dann im Schrank verstaubte, weil kein hörbares Lied darauf gewesen ist, wie ich mich erinnere. Keines jedenfalls, zu dem man sich als fast 12jähriger hätte bekennen können, ohne von seinen Freunden ausgelacht zu werden.
Das muss vor der Zeit gewesen sein, in der ich zu Guns’n’Roses kam, es war aber defitiniv die Zeit, in der ich irgendwann eine Queen Best-Of in mein CD-Regal stellte, eine Prinzen-CD und mich dafür irgendwie doch nicht schämte. GnR hatten allerdings Hochkultur und auf der Jugendfreizeit zu Beginn der achten Klasse hörte irgendwie jedes Mädchen Guns’n’Roses, das man toll fand. Beziehungsweise jedes, bei dem man sich eine reelle Chance ausrechnete. Der Schuss ging nach hinten los und weil Alkohol verboten war, fand man sich abends in der Jugend-Disko eben nüchtern im Dreck der Tanzfläche zu Radio-Gaga trommelnd wieder.
Die Nachmittage verbrachten wir am Strand, wo wir uns tote Quallen ins Gesicht schleuderten oder mit teilweise aus Sicht 14jähriger peinlichen Spielen und verschiedenen Sportarten. Erste Zweifel an meiner Profikarriere keimten bei der 2:80 Niederlage im Basketball, weil und nur weil der Schiedsrichter uns den Punkt warf. Anschlusstreffer wäre zu optimistisch ausgedrückt.
Ich glaube nicht, dass wir die heimlichen Stars auf dem Zeltplatz waren. Aber ich glaube, dass nur wenige ihre Guns’n’Roses-CDs noch einmal aus dem Regal nehmen und anhören. Dafür besitze ich noch immer nicht einmal die Single von Michael Knights Hasselhoffs Superhit.

7 Gedanken zu „Since I left my hometown

  • 2. März 2005 um 08:12 Uhr
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    Hasselhoffs Superhit war meine erste richtige Platte, die Losercliquen-Zeit war irgendwie trotz allem eine tolle und das hier ist ein schöner Eintrag. :)
    Hast du noch Fotos aus Lenste?

    I want to ride my bycicle:
    Freddie M.

    Antwort
  • 2. März 2005 um 11:38 Uhr
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    Jens, du hast natürlich recht. Ich sollte die Platte mal wieder hören… ;)
    Und nein, Dennis, Fotos habe ich keine. Jedenfalls wüsste ich nicht wo, hier jedenfalls nicht.

    Antwort
  • 2. März 2005 um 15:43 Uhr
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    Niels, das klingt nach klingt irgendwie nach „Lenste“ :-)

    Antwort
  • 3. März 2005 um 18:48 Uhr
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    hmpf, das teil hat meine <klugscheiss> – Tags geschluckt

    Antwort
  • 4. März 2005 um 16:17 Uhr
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    Hi Niels,

    kann mich an die 2:80 (oder so) Niederlage noch bestens erinnern ;-))

    Liebe Grüsse und alles Gute!

    S.P.

    Antwort
  • 4. März 2005 um 16:17 Uhr
    Permalink

    Hi Niels,

    kann mich an die 2:80 (oder so) Niederlage noch bestens erinnern ;-))

    Liebe Grüsse und alles Gute!

    S.P.

    Antwort

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