Man sagt, Männer wären wehleidiger als Frauen; ich glaube, das liegt in erster Linie daran, dass das männliche Nervensystem die Schmerzen in ungeheurer Intensität überträgt. Freute ich mich gestern noch auf den heutigen abendlichen Termin, wünsche ich mich jetzt in ihr Bett und ihre Gegenwart mit dem omnipräsenten «Möchtest Du einen Tee/eine Massage/schlafen?» in der Luft. Ich würde bei der viertelstündlichen Visite gestikulieren, dass mit diesen Schmerzen an Schlaf nicht zu denken sei, ein Tee mit Honig aus dem Ural allerdings durchaus noch drin.
Dafür werde ich heute abend also nicht mitsingen und sie bei «In my life» ein bisschen fester an mich drücken als sonst. Damit sie zuhört und weiß, wie es ist, wenn ich gehe, wenn ich die Nacht nicht überlebe. Weil der Schmerz mich besiegt.
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