Gestern abend kam im Magazin Tracks auf Arte ein Beitrag über Blogs (ansehbar als real video stream, 9:09m), den es sich anzusehen lohnt.
Erneut hat sich der Einfluss von Musik auf meine Laune verdeutlicht. Rainald Grebe stürzte mich mit seinem Lied Es ist gut in ein Verzweiflungstief, aus dem ich mich per Bernd Begemann und Stereolab wieder hinauskatapultierte. Gratwanderungen an der Befindensgrenze sind recht interessant, ewig wird mir ein Rätsel bleiben, wie ich von Zuständen, in denen ich traurige Liedtexte aufschreiben möchte (und das heißt schon was!) in das glatte Gegenteil verfallen und mich lachend auf dem Bett wälzen kann. Alles ohne Drogen!
Vielleicht, weil ich vergessen kann. Dass ich gestern weggehen wollte und verabredet war (natürlich viel zu spät absagte). Der Trick ist, Teile des Bewusstseins auszublenden. Das Leben ist gleichzeitig unerträglich und schön. Und wer möchte schon ein unreflektierter Sonny-Boy sein, der alles toll findet? Oder der potentielle Selbstmörder, weil das Leben immer andere Bahnen, die schlimmsten, nimmt?
In der Sonne stehen ist manchmal schön.
Und Bo, der Dinge sagt wie
Ganz verrückte Sachen machen
Dann fängt das Leben an zu lachen
Während ich mit meiner Hand durch die Haare streiche, fällt ein Teil von Leos altem Flummi auf den Tisch und sucht Unterschlupf zwischen den Tasten meines Computers.