Oft ernte ich entsetzte Blicke, wenn sich herausstellt, dass ich damals anstatt Menschen zu pflegen oder Essen auszufahren bei der Bundeswehr gewesen bin. Ich erzähle das nicht oft, weil diese Zeit eine verlorene war – sicher hätte man in den zwölf Monaten (beim Ansprechen der freiwilligen Wehrzeitverlängerung folgt immer ein zweites »Aah!«) wesentlich Sinnvolleres machen können.
Das ultimative Aufstöhnen kann ich meinen Zuhörern schließlich mit der Erwähnung der freiwilligen Verpflichtung als Unteroffizier der Reserve entlocken. Unteroffizier deswegen, weil mir dann ein Einsatz am Standort Gießen (mitten in der Stadt) sicher gewesen wäre, was zum Zwecke von (bestbezahlten) Wehrübungen während der Semesterferien durchaus verlockend klang.
Nicht eine dieser Übungen habe ich seit Beginn des Studiums absolviert, nicht einmal den obligatorischen Unteroffizierslehrgang. Konsequenterweise wurde das Dienstverhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und mir heute beendet.
kriegsdienst lässt sich immer verweigern – auch nach dem bereits abgeleisteten kriegs(zwangs)dienst
na, niels? das wär doch was: der zeitpunkt wäre gut gewählt – mindestens als signal gegen die aufrüstungs- und kriegsbeteiligungsbemühungen deutschlands, die du meines wissens ablehnst
’nein‘ sagen ist der erste schritt zur konstruktiven kritik
liebe grüsse:
peryton
Ich muss ja nicht mehr „nein“ sagen, das ist geschehen, wenn auch von anderer Seite. Was ich tatsächlich nie für möglich gehalten hätte.
Aber prima. Spart mir das Porto.